Bikers-Corner Racingteam

Minitwin Racing Sachsenring 17. und 18.08.2012

Der Sachsenring rief und das BC-Racing Team folgte gehorsam. Da es eh seit einiger Zeit im Raum stand einen Gaststart mit der Renn-GS zu machen und der eigentlich angedachte Fahrer es zeitlich nicht schaffte entschloss ich mich kurzfristig dazu mit der GS an den Start zu gehen.

Wie immer ging das Event für die Berliner Fraktion mit dem altbekannten Tetris-Spielchen beim Einladen des Autos am Donnerstag Mittag los. Nach Anfahrt und Aufbau im Nieselregen folgte mal wieder eine kuschelig warme Nacht – zumindest für alle, die einen Heizlüfter dabei hatten... Am Samstag wurden wir dann wenigstens von strahlendem Sonnenschein begrüßt.

Gleich sollte es für Enz und mich heißen: Rausfahren und Strecke lernen. Viel Fahrzeit gab es vor dem Zeittraining ja nicht und die Strecke war uns beiden fremd. Lediglich Herby hat hier bereits einige Erfahrungen gesammelt, auf die er wohl lieber verzichtet hätte. Noch 30 Minuten – doch was war das? Die Fittinge der nagelneuen Stahlflexleitungen waren undicht. Geistig verabschiedete ich mich schonmal von dem Gedanken pünktlich zum 1. Training rausfahren zu können und Chris, Sonja sowie Felix machten sich ans Werk um die Bremsanlage zu tauschen. Mit gerade mal 3 Minuten Abstand konnte ich dann Herby und Enz auf die Strecke folgen – die 2. Bremsanlage funktionierte bestens.

Die Trainings liefen soweit ganz gut – im Rennen vom MZ Cup stürzte dann leider noch der Norbert Schäfer und verletzte sich die Schulter. Hier erstmal Gute Besserung von uns allen!
Neben ein paar beinahe Stürzen - die ich natürlich nur fabrizierte um unsere Fotografin etwas abzuhärten und zu erschrecken - stand am Ende des Tages folgende Startaufstellung fest:

1. Norbert Schäfer 1:39:295 (der das Rennen leider nicht antreten konnte)
2. Patrick Sauer 1:40:282
3. Christian Otto 1:41:227
7. Andreas Enz 1:43:031
17. Herbert Höckel 1:49:597
21. Christopher Adam 1:53:992

Bei 24 Startern war ich ganz froh schonmal 3 SV-Fahrer hinter mir gelassen zu haben und es konnte sich dem gemütlichen Grillabend gewidmet werden.

Am Samstag knallte die Sonne erbarmungslos und die Temperaturen stiegen zügig an. Herby und Enz hatten noch 1 bzw. 2 zusätzliche Trainings gebucht die für die beiden nun anstanden. Wohlwissend dass meine Kondition (nach über einem Jahr ohne Fahrpraxis) nicht die beste ist verzichtete ich dankend auf die “Chance” mich vorm Rennen nochmal auszupowern und plante einen entspannten Vormittag. Der Plan ging nicht ganz auf, da sich bei Enz ein etwas erhöhter Radlagerverschleiß bildete … so wanderten an diesem Tag noch 4 hintere Radlager in die Tonne. Gut, dass Chris ausreichend Ersatz dabei hatte.

1. Rennen:

Es ging in Richtung Startaufstellung. Ampelstarts sind mir als Berliner nicht fremd – aber auf einer GS war der letzte sicherlich 3 Jahre her. Wie befürchtet zogen ein paar SV'en nach einigen Metern von hinten an mir vorbei – der Start war mal richtig mies und in der ersten Kurve drängelte es sich. Beim 1. Rennstart überhaupt wollte ich mich lieber ruhig einsortieren und kein unnötiges Risiko eingehen – so wartete ich erstmal ab bis sich das Feld halbwegs sortiert hat. Ein Fehler, wie sich zeigte. Jetzt hatte ich zwei langsamere SV'en vor mir – aber zwischen Omega und Karthalle waren für mich keine Überholmöglichkeiten. Bis ich mich vorbeigearbeitet habe war das restliche Feld fast außer Sicht – die Versuche aufzuschließen waren vergebens und so drehte ich meine Runden. Nach 4-5 Runden merkte ich durch zunehmendes Pumpen des Hecks so langsam, dass das Federbein die Hufe hochriss und die Dämpfung die Arbeit verweigerte. Ein Blick nach hinten reichte – weit und breit niemand zu sehen. So nahm ich etwas Tempo raus und drehte meine Runden auf der leeren Strecke. Bis mich Gorden durch die Überrundung darauf aufmerksam machte, dass ich doch nicht alleine auf der Strecke war. Geistig bereitete ich mich darauf vor dass ihm gleich die Führungsgruppe folgt, aber es kam einfach niemand. Wie sich herrausstellte hat er schon Phantom-Motorräder hinter sich gehört und war die ganze Zeit am pushen, obwohl er bereits eine große Lücke aufgefahren hat. Aber es half alles nichts, etwas später folgten auch andere Überrunder inkl. Enz und ich hoffte bei jeder Runde darauf, dass ich die Schilder mit der Anzahl verbleibender Runden übersehen habe und endlich die Zielflagge kommt – denn es war wirklich verdammt heiß!
Endlich in der letzten Runde angekommen – noch 2 Kurven. Ich wagte nochmal einen kurzen Blick nach hinten und sah lediglich in größerer Entfernung etwas. Wer auch immer das war, bis zur Ziellinie sollte der mich nicht kriegen... dachte ich. Bis 40 Meter vor der Ziellinie eine SV an mir vorbeizog – FUCK das war Herby. Damit hätte ich nun doch nicht gerechnet. In dem Moment verfluchte ich mich dafür so viel Tempo rausgenommen zu haben – aber letztendlich war ich einfach Glücklich ins Ziel gekommen zu sein.

Endergebnis Rennen 1:

1. Gorden Hensel 1:39:661
2. Uwe Zimmermann 1:40:121
3. Christian Otto 1:40:356
4. Uwe Volmari 1:40:804
5. Andreas Enz 1:40:271
16. Herbert Höckel 1:46:196
19. Christopher Adam 1:54:300

2. Rennen:

Das 2. Rennen ist aus meiner Perspektive recht schnell erzählt. Nach einer kurzen Pause im Vorstart weil jemand direkt vor uns Öl im Omega verteilt hat ging es Richtung Inlap & Warmuplap – entgegen erster Befürchtungen war das Omega trotzdem gut befahrbar.

Rot – Aus – GAAAS! Auf der Geraden nach dem Start gingen wieder 2 langsamere SV'en an mir vorbei – doch diesmal war mein Start deutlich besser. Einen kassierte ich gleich wieder beim Anbremsen der ersten Kurve – der 2. war zwei Kurven später im Omega fällig. Im Vergleich zum 1. Rennen hab ich mich in der 1. Runde um 15 Sekunden verbessert – das war schonmal ganz ok, aber noch nicht ideal. Ab diesem Punkt begann wieder das alte Spiel: ich sah dem Feld zu wie es langsam aber sicher davon zog und drehte meine Runden alleine. Das Tempo war mit der GS einfach nicht zu halten. Das Rennen beendete ich schließlich nach 6 Runden freiwillig. Ich war froh das geliehene Mopped heile gelassen zu haben, eine Zeitenverbesserung war auf Grund des komplett Überhitzen Fahrwerks nicht mehr möglich (von der Position garnicht erst zu sprechen) – und letztendlich wolte ich mich nicht erneut als Wanderschikane zu verfügung stellen.

Endergebnis Rennen 2:

1. Uwe Zimmermann 1:39.936 min.
2. Gorden Hensel 1:40.374 min.
3. Christian Otto 1:40.571 min.
6. Andreas Enz 1:41.163 min.
17. Herbert Höckel 1:46.064 min.
23. Christopher Adam 1:55.555 min.

Fazit: Es war eine schöne und gut organisierte Veranstaltung. Enz hat 2 Pokale ergattert und - viel wichtiger - sich dadurch unter ausreichend Zeugen auf eine Farbe für seine SV geeinigt. Pink sollte sie werden, wenn es Pokale gibt... Endlich mal eine feste Ansage!

Zusätzlich zu den Pokalen gab es von MTR, DocScholl und Conti noch 2 Sonderpreise – einer davon ging an mich: ein neuer RoadAttack Hinterreifen. Danke! Auch an alle anderen Beteiligten, Helfer & Sponsoren nocheinmal ein Dankeschön für diese Veranstaltung!

Bericht - 23.08.2012 - Christopher Adam #17