Bikers-Corner Racingteam

Endurance Masters Fürstenwalde 08.09.2012

Am 08.09.2012 war es soweit: Zum ersten Mal startete ich unter der Fahne des "Bikers-Corner Racing- Teams" mein zweites Rennen in der Endurance- Masters Serie.

Die EM ist eine Langstrecken-Enduro Rennserie für Quads, Buggys und Motorräder. Auf den bis zu 10km langen Rundkursen müssen in den 3 Stunden Fahrzeit so viele Runden wie möglich absolviert werden.

Die um 6:30 Uhr angesetzte Papierabnahme und die damit verbundene frühe Anreise stellte für mich, als notorischen Langschläfer, die erste Herausforderung dar. Nach der technischen Abnahme, dem Bezug des Boxenplatzes und der Fahrerbesprechung waren alle organisatorischen Formalitäten erledigt, und ich konnte meinen Startplatz einnehmen.

Nach einer geführten Einführungsrunde über den ca. 6km langen Kurs, bestehend aus ein Drittel Motocross-, und zwei Drittel Endurostrecke, reihte ich mich in der ersten Startreihe bei den Solo-Fahrern ein. Pünktlich um 9:00 Uhr erfolgte der Start in Wellen: Als erstes die Solo-Fahrer, dann ca. 15 Sekunden später die Fahrer der Zweierteams, anschließend die allradgetriebenen, sogenannten ATVs. Die Buggys durften auf dieser Strecke diesmal nicht starten.

Ich erwischte leider einen schlechten Start, und reihte mich als vorletzter in meine Gruppe ein. Nicht so schlimm, drei Stunden sind lang…sehr lang, wie sich später noch rausstellte. Eingangs in die MX- Strecke blieb das Fahrerfeld noch sehr dicht beisammen, hier und da schon einige Positionswechsel. Ich konnte hier noch gut mit den anderen Fahrern mithalten. Im kommenden, enger werdenden Geläuf des Enduro- Anteils, kassierte ich gleich nach der ersten Kurve meinen Vordermann, welcher die Kurve zu schnell angefahren war, und in Richtung Wald einflog.

Der stetig einsetzende Nieselregen sorgte für eine angenehme Durchfeuchtung des lockeren Sandbodens, so dass sich die Staubbelastung etwas in Grenzen hielt. Doch leider sorgte dies dafür dass sich einerseits ein feiner Schlammfilm auf der Schutzbrille bildete, und anderseits diese von innen beschlug. Sicht gleich Null, also ohne Brille weiter.

Zunächst konnte ich mein Tempo noch gut halten, doch schnell rächten sich mein schlechtes Konditionstraining in der letzten Zeit, sowie der Schlafmangel der gestrigen Nacht. Ich wurde deutlich langsamer, und wurde von einem nach dem anderen kassiert. Ich beschloss einen kurzen Boxenstop einzulegen. Meine Muskeln brannten, meine Motivation sank, als ich sah: Ich war erst 45 Minuten unterwegs. Oh mein Gott, gefühlt dachte ich, es wäre schon mindestens das Doppelte, und ich hätte Halbzeit. Gut half ja alles nichts. Weiter ging es.

Und siehe da, die kurze Pause wirkte Wunder. Plötzlich kam ich wieder rein, und hatte einen guten "Flow". Trotzdem war ich mit Material und Körper den anderen deutlich unterlegen. Aber gut, durchhalten und ankommen war das Ziel.
Die Strecke glich mittlerweile einem Trümmerfeld: ausgefahrene Spuren, armdicke Äste und z. T. Fußballdicke Steine ragten aus dem Boden; anfangs glatte Passagen verwandelten sich in waschbrettartige Buckelpisten, welche einen heftig durchschüttelten. Ich musste mich arg konzentrieren, den Lenker nicht aus den Händen geschlagen zu bekommen. Ein zweiter Boxenstop stand an, da ich dringend Tanken musste. Hier konnte ich auch einen Blick auf die Uhr werfen, die mir verriet: Nur noch 35 Minuten zu Fahren! Also auf in die letzten drei kräftezehrenden Runden. Die Strecke war mittlerweile so kaputtgefahren, ich so erschöpft, dass ich kaum noch vernünftig die Spur halten konnte. Dies zeigte sich auch deutlich in meinen letzten Rundenzeiten von etwa 17 min.

Dann, endlich die erlösende Zielflagge. Ich hatte es überstanden! Fix und fertig, aber überglücklich konnte ich in die Box fahren. Gereicht hat es leider nur für den 15. - und somit für den letzten - Platz.

Bericht - Sven Sabatzki - 22.09.2012