Bikers-Corner Racingteam

Seriensport Nürburgring 26. bis 28.07.2013



Der Nürburgring......, unendliche Weiten......., ach nee, das war was anderes. Wie auch immer, die viel zu lange Sommerpause ging zu Ende und es sollte endlich wieder amtlich gezündet werden. Aus diesem Grunde fand 28.7.2013 der 7./8. Lauf der deutschen Seriensportmeiseterschafft, in welchem Rahmen auch der MTR Cup ausgetragen wird, statt. Dazu fanden sich die Interessierten an diesem besagten WE am NBR ein. Auch das BC-Race Team konnte und wollte sich dieses Event nicht durch die Lappen gehen lassen und war mit kompletter Fahrerarmada gemeldet. Herby und meiner einer machten es uns bereits am Donnerstag Abend im Fahrerlager gemütlich und richteten uns häuslich ein. Nach und nach kamen auch noch die anderen MTR´ler an und so konnte man die bekannten Gesichter erblicken und freudig in die Arme schließen, allerdings wurden auch einige neue Menschlinge gesichtet, die das muntere Treiben der MTR Gemeinde gerne mit uns teilen wollten. Der Abend verging mit netten Gesprächen und kühlen Getränken relativ schnell und so zogen wir uns in die Schlafgemächer zurück, denn wir wollten für den nächsten Tag fit sein.

Guten morgen Freitag !!! Naja, gut erscheint mir relativ, war es doch noch trocken zum 1. Turn, was sich jedoch schnell ändern sollte. Marlon war mittlerweile auch eingetroffen und zog mit uns gemütlich seine Runden um den GP Kurs. Mit einsetzendem Regen begannen Herby und ich zügig die Regengummis aufzuziehen, denn wir wollten schnell wieder auf die Strecke. Marlon hingegen schien keine Eile zu haben bei diesen Bedingungen zu fahren und ließ sich viel Zeit beim Reifenwechsel. Herby und ich waren fertig mit wechseln und entschlossen uns wieder raus zu gehen. Gleich in der 1. Runde ballerte Herby los als wenn der Leibhaftige hinter ihm her wäre, bekam allerdings auch in selbiger noch die Quittung dafür. Einklappendes Vorderrad und BÄÄÄÄÄÄMM, da lag er im Kies. Kopfschüttelnd fuhr ich an der Stelle vorbei und kurz danach in die Box, das mußte doch nicht sein, manno. Kurz gesammelt und mich mit 1-2 anderen MTR´lern besprochen, dann gings wieder raus, Kilometer machen, denn schließlich war ich vorher noch nie auf der GP Variante des NBR. Während ich mich noch immer etwas über Herbys Sturz ärgere verpasse ich eingangs der links nach dem Schumacher S die Linie, gehe weit und etwas zu stark ans Gas und BÄÄÄÄÄÄMM, sitze auch ich aufm Arsch. Och nööööööööö, ich Volldepp !!!!! Aufgestanden, Karre aufgehoben, kurz gecheckt, angeworfen, aufgesessen und wie ein begossener Pudel auch eigener Achse zurück ins Fahrerlager. Herby und kamen zeitgleich an und berichteten uns gegenseitig von unseren Erlebnissen. Zum Glück war an den SVén nicht allzu großer Schaden entstanden, so das wir mit Hilfe einiger geliehener Teile die Maschinen schnell wieder fit hatten. Marlon hatte es zwischenzeitlich dann doch geschafft auf Regenreifen zu wechseln und ließ es nun ordentlich fliegen. Ein bißchen zu ordentlich, denn in Herby´s Corner nahm auch Marlon unfreiwillig eine Bodenprobe. Er und der NBR, das scheint keine gute Kombi, denn wie schon beim NBR Event im Mai verletzte sich Marlon auch dieses Mal etwas ärger, Handgelenk gebrochen, WE vorbei. Gute Besserung nochmal von dieser Seite. Überhaupt, wenn man sich so im Kreise der Minitwiner umsah waren es doch einige, welche Sturzschäden zu beklagen hatten. Nunja, Herbys und meine Sv waren ja wieder fit, also wieder raus und dem Wetter zeigen das wir keine Angst vor dem Regen haben. Keine Angst haben ist das eine, Übermütig werden das andere, und so holte mich die Realität auf ziemlich ruppige Art und Weise auf den harten Boden der Tatsachen zurück. Einklappendes Vorderrad bei ca. 150 km/h und anschließende Rutschpartie Richtung Kiesbett, aber wer so blöd ist im Regen auf dem lackierten weiße Streifen der Boxenausfahrt zu bremsen hat es auch nicht anders verdient. Während ich die Rutschpartie unbeschadet überstand und vor dem Kiesbett zu liegen kam, hatte es mein stolzes Ross doch noch ein gutes Stück weiter geschafft. Nachdem es sich im Kiesbett nochmal zu voller Größe aufbäumte und sämtliche Verkleidungsteile explosionsartig in alle Himmelsrichtungen verteilte, kam es an der Reifenbarrikade dann doch nicht mehr vorbei und legte sich vor eben dieser zur Ruhe. Ruhe in Frieden war mein erster Gedanke in diesem Moment. Zurück im Fahrerlager wurde nach genauester Erklärung meines tollkühnen Fahrfehlers damit begonnen die SV von Dreck und Restverkleidung zu säubern. Dabei stellten wir fest, das die Schäden geringer sind als vermutet. Hmmm, sollte sich ein eventueller Wiederaufbau doch noch lohnen ? Beim Abendessen wurde es dann beschlossen, nicht nur das sich ein wiederaufbau lohnt, sondern das es sogar möglich wäre die Maschine bis zum Rennsonntag wieder fit zu bekommen. Und so wurden schnell über Handy bei sämtlichen MTR´lern, welche erst am Samstag anreisen wollten, Teile zum mitbringen in Auftrag gegeben. Ein gutes Gefühl stieg in mir auf als ich zu Bett ging.

Der Samstag begann mit viel Sonne, welch Ironie. Am diesem Tag stand keine Motorradrunde auf dem Plan und so hatte Herby noch den Daniel eingeladen um mit uns auf MTB´s ne Runde um die Nordschleife zu radeln. Bei 35 Grad ne Spitzenidee, welcher Kloppskopf hat eigentlich immer solche Rieseneinfälle ??? Ach ja, ich erinner mich, ICH !!!! Egal, hat super viel Spaß gemacht, auch wenn ich nach den 30 Km Offroad echt total im Eimer war. Zurück im Fahrerlager die restlichen MTR´ler begrüßt und die Ersatzteile in Empfang genommen, jetzt noch flink Duschen und dann das lustige SV Puzzle wieder zusammensetzen. Hierbei sollte ich erwähnen das ohne die super Unterstützung von den ganzen Minitwinern das ganze nicht möglich gewesen wäre, jeder packte mit an und half wo es grad benötigt wurde. Und schließlich bekam ich um 19:30 Uhr den begehrten Aufkleber der technischen Abnahme, welche mich zur Teilnahme am morgigen Rennen berechtigte. Die Krönung lieferte dann noch Mark von MHP Exhaust ab, der mir vor Ort meinen Auspuff reparierte, das dieser danach wie neu aussah, spitze. Somit konnte der Grillabend beginnen. In einer super Atmosphäre hatten wir einen entspannten Abend mit leckerem Essen, kühlen Getränken und netten Menschen, es war traumhaft. Irgendwann ging es dann ins Bett, denn morgen standen ja noch 2 Rennen auf dem Programm. Doch mit dem Schlafen sollte es vorerst nix werden, hatte doch eine aufziehende Gewitterfront was dagegen. Auch hier wurde nochmals der Zusammenhalt der Gemeinschaft bewiesen, jeder half bei jedem mit die Zelte zu sichern oder abzubauen, so das wir alles keine größeren Schäden zu beklagen hatten. Nachdem sich der Sturm dann langsam wieder gelegt hatte ging es zu Bett um die wohlverdiente Mütze Schlaf zu bekommen.

Der Rennsonntag begann trocken, so das wir die 1.DP noch auf Trockenreifen unter die Räder nahmen, danach wurde es allerdings wieder nass. Bissle komisch war mir schon, als ich in der 2. DP die Nasse Strecke befuhr, aber es ging alles gut, wenn auch noch sehr verkrampft. Und so warteten alle auf den Start zum 1. Rennen. Von Platz 19 sollte es für mich dieses Mal beginnen und ich war gespannt wo es enden würde. Ich erwische einen guten Start und kann gleich ein Paar Plätze gut machen, ich sortiere mich hinter Marko #477 ein und versuche einen Rythmus aufzubauen. Dann kommt zuerst Robert #413 und ziemlich bald danach Jens #486 an mir vorbei und ich merke das ich nicht folgen kann, also muß ich sie ziehen lassen. Nach 2-3 Runden habe ich etwas mehr Vertrauen gewonnen und schaffe es mich an Marko #477 vorbei zu bremsen, als ich dann in links rechts Schikane nach der Mercedes Arena weit gehen muß, bemerke ich beim rausbeschleunigen eine Maschine neben mir, Andre #457 setzt zum überholen an. Und den Chris #425 hat er auch gleich noch im Schlepptau. Das scheint das Kämpferherz in mir zu wecken, denn so einfach möchte ich mich nicht geschlagen geben, also halte ich dagegen. Ich kann mich vorne behaupten und gehe am Kurvenausgang wieder etwas beherzter ans Gas, ebenso setzte ich die Bremspunkte ein Stück nach hinten. Das hat zur Folge, das ich auf den bereits enteilten Jens #486 plötzlich wieder Meter gut machen kann, eine Runde später gelingt es mir sogar ihn zu überholen. Jetzt kann ich die gelbe Kombi von Robert #413 im Regennebel erkennen, hmmm ob da noch was geht ?? Bei überqueren der Ziellinie wird „Last Lap“ angezeigt, na super, wenn, dann also jetzt. Nur wo ? Ich schaffe es tatsächlich mich in der ersten hälfte der Runde an ihn ran zu fahren und bin in Schlagdistanz. Vor der Dunlopkehre kann ich später in die Eisen als er und gehe innen durch, jetzt heißt es BREIT machen. Die letzte halbe Runde gebe ich nochmal alles und als ich vor Robert aus der letzten Kurve komme weiß ich das es reicht. Als 5. überquere ich die Ziellinie und klopfe meiner SV dankbar auf den Tank. WOW, ein tolles Rennen und mal wieder tolle und jederzeit faire Zweikämpfe. Da aufgrund einer verölten Fahrbahn unser 2. Rennen leider gestrichen werden muß, hat das Rennwochenende ein doch noch versöhnliches Ende genommen. Auch für Herby, denn er konnte mit seinem 15. Platzt seinen 1. Punkt in der deutschen Seriensportmeisterschafft verzeichnen.
Danach geht es ans Verladen und Verabschieden und gegen 18:30 Uhr verlassen wir das Fahrerlager des NBR. Auf das wir uns alle in Schleiz wieder sehen.

Mein Dank geht an alle MTR´ler für die tolle tatkräftige Unterstützung, die vielen geliehenen Ersatzteile und natürlich auch für die moralische Unterstützung. Ohne jeden einzelnen von euch wäre das nicht möglich gewesen und ich fühle mich geehrt mit euch fahren zu dürfen. Natürlich möchte ich auch Herby, Julia und Daniel nicht vergessen, welche auch tatkräftige und moralische Stütze für mich waren, allen ein riesengroßes Dankeschön.

In diesem Sinne, see you at Schleiz




Andreas Enz, den 21.08.2013