Bikers-Corner Racingteam

Seriensport Most 13. bis 15.09.2013

Sie Saison neigt sich dem Ende entgegen und so standen am 14.9 - 15.9. 2013 die beiden letzten Läufe des Seriensports 2013 auf dem Programm. Das BC-Race Team, dieses mal in Form von Christof und Sonja, sowie den Fahrern Herby und meiner Wenigkeit, reiste bereits am Donnerstag Abend an, da der Freitag noch für Trainingszwecke genutzt werden wollte. Der Aufbau des immer größer werdenden Equipments ging zügig von der Hand, da mittlerweile alles seinen festen Platz hat und sich der Aufbau eingespielt hat. Somit konnte der gemütliche Teil des Abends eingeläutet werden und wir widmeten uns den leckeren Gaumenfreuden welche uns Herby erneut kredenzte, perfekt ergänzt durch die ein oder andere Gerstenkaltschale, welche uns Stefan #423 freundlicherweise zur Verfügung stellte. Danach ging es in die Kojen, schließlich wollten wir für den morgigen Freitag fit sein.


Nach Kaffee, Frühstück und der TA ging es gegen 9 Uhr das erste mal auf die Strecke. Ganz gemütlich einrollen, Schalt und Bremspunkte, sowie ein Gefühl für das immer noch neue Motorrad auf der bekannten Strecke finden stand auf der to do List. Alles verlief planmäßig und so spulten wir ohne besondere Vorkommnisse unsere Turns runter und sammelten Erfahrungen auf trockener Strecke. Nach diesem Freitag war dann die Eingewöhnungsphase was die Maschine und mich betrifft abgeschlossen und ich hatte zum ersten mal das Gefühl „ja, das is mein Baby“ ! Lediglich die vordere Bremse könnte noch etwas mehr Biss zeigen, ansonsten passte alles. Die Renntage konnten kommen.


Diese Mal wurde das Rennevent auf 2 Tage verteilt, sprich am Sa. 2 DP´s und 1 Rennen und am So. dann dass 2. Rennen. Nach der 1. DP entschloss ich mich, nach Rücksprache mit Christof, die vorderen Beläge zu tauschen, auch in der Hoffnung das gewünschte mehr an Bissigkeit zu erreichen. Nach der 2. DP herrschte dann Klarheit, nahezu perfekt !!! Rennen 1 stand nun auf dem Programm und in der 3. Reihe auf Startplatz 7 harrte ich der Dinge die nun kommen sollten. Ampel ROT.......AUS, LOOOOOOS !!!! Mein Start war ziemlich gut und ich kann beim Beschleunigen noch 1-2 Plätze gut machen, diese und noch 5-6 weitere verliere ich allerdings beim Anbremsen auf die 1. Kurve. Verdammte ranzige hotten-totten scheiße, das kenn ich noch vom LSR. Nicht fluchen, kämpfen !! Wie gewöhnlich brauche ich etwas um auf Renntempo zu kommen und so kommt es das Nick #445 eingangs Runde 3 am Ende Sart/Ziel an mir vor bei geht. Brutal spät auf der Bremse, da kann ich nicht mithalten und er presst sich fair innen durch. Ich klemme mich hinten dran und versuche zu folgen, was mir nur bedingt gelingen mag. Aber das hilft mir auf die vorrausfahrenden Michael #431 und Patrick #495 Boden gut zu machen. An beiden komme ich relativ zügig vorbei und habe nun erstmal freie fahrt, da Nick #445 und der vor ihm fahrende Jens #486 schon einige Meter enteilt sind. Allerdings wird die Lücke nicht größer und der Abstand bleibt konstant bei 1-2 Sekunden. Jetzt laufen wir auf die ersten zu überrunden Fahrer auf, was wieder etwas Würze in den Platzierungskampf bringt. Als bei Start und Ziel „Last Lap“ angezeigt wird bin ich beinnahe in Schlagdistanz, für einen direkten Ausbremsversuch reicht es zwar nicht, aber wer weiß was die Runde noch bringen mag. Im Lauf der Runde kann ich den Abstand weiter verringern und wir nähern uns der letzten Doppelrechts vor Start und Ziel. Jetzt bin ich absolut dran und man könnte uns 3 sicher mit einem Badehandtuch zu decken. Beim rausbeschleunigen geht Jens #486 zuerst auf Start/Ziel, erwischt einen sauberen Strich und zieht durch. Der hinter ihm fahrende Nick #445 geht ein bißchen weit......weiter......noch weiter....... und noch weiter !!! Wie ein wilder Rodeoreiter treibt er sein schwarzes Rennpferd über die Curbs, in die Wiese, muß das Gas kurz schließen, um Sekundenbruchteile später wieder voll am Gas zurück auf die Strecke zu springen, WAHNSINN !!! Diese kurze Offroad Einlage kostet ihn natürlich Tempo, welches ich im Überschuß aus der letzten Kurve mitbringe. So klein wie nur irgend möglich verkriechen wir uns hinter der Verkleidungsscheibe und warten auf den Herrn mit der schwarz weiß karrierten Flagge. Am Ende wird Nick 0,044 sek. vor mir abgewunken, aber das hat er sich nach dem wilden Ritt auch redlich verdient. Ich werde als 6. gewertet und bin damit auch mehr als zufrieden, sollte ich es jetzt noch schaffen den Start und die ersten 1-2 Runden vernünftig hin zu bekommen, geht vielleicht nochmal was.
Da das 2. Rennen erst am nächsten Tag stattfindet genießen wir den Rest des Tages in der Sonne.


Der nächste Morgen erwartet uns mit kalter Luft und nasser Strecke, bähh, so möchte man eigentlich nicht geweckt werden, aber egal. Erstmal Kaffee und Frühstück, da unser Rennen erst gegen 11 Uhr ansteht bleibt ja noch genügend Zeit. Hmmm, so wirklich abtrocknen will die Strecke nicht und der Rennstart rückt immer näher. Ich entschließe mich auf Regenreifen umzurüsten und mit Sonjas Hilfe ist das auch Ratz Fatz erledigt. Zwar fahr ich lieber bei Sonne und trockener Strecke, aber gerade hier in Most hatten wir ja im Mai diesen Jahres schon einen recht erfolgreichen Auftritt bei regnerischen Verhältnissen. Langsam werde ich doch ein wenig aufgeregt. Jetzt ist es offiziell, es wird als „Wet Race“ gestartet und wir bekommen dafür 2 Warm up Laps. Also gut, dann mal ab ins Leder und schauen was so geht. Da ich das 1. Rennen als 6. beendete, warte ich nun auf demselbigen Platz auf das erlöschen der Startampel. Ein vorheriges umblicken hat mir gezeigt, das sich das komplette Starterfeld auf Regenreifen befindet. In einem kurzen meditativen Moment schwören sich Frau Antje und ich uns aufeinander ein und erwarten nun das Startsignal. ROT............AUS..LOS und ab geht die wilde Fahrt. Der Start gelingt mir ähnlich gut wie im 1. Lauf, jedoch treffe ich diesmal auch den Bremspunkt deutlich besser, so das als 4. in die erste Kurve einbiege. Allerdings kann ich nicht verhindern das Spätbremser Nick #445 erneut innen durchschlüpft, aber 4. Platz ist erstmal eine gut Ausgangsposition. Ich merke recht schnell das ich das Tempo der Spitze mitgehen kann und beiße mich an der 3er Kombo Chris #483, Jens #486 und Nick #445 fest. In Runde 4 blicke ich mich um und erblicke Gorden #467 direkt an meinem Hinterrad, und dieser hat wiederrum Patrick #495 in seinem Schlepptau. OK, jetzt gilts, fressen oder gefressen werden !!! Und da das Frühstück heute nicht allzu üppig ausfiel, verspüren sowohl mein treues Ross als auch der Reiter desselbigen ein leichtes Hungergefühl, was dazu führt das wir folgendes beschließen. FRESSEN !!!!!!!!
Ich versuche das Tempo etwas anzuziehen und Druck auf Nick #445 aufzubauen, das scheint zu funktionieren und nach einem kleinen Fahrfehler seinerseits kann ich an ihm vorbeiziehen. WOW, 3. geiles Gefühl, aber Frau Antje hat scheinbar nicht genug, 2 Runden später befinden wir uns Eingang Start/Ziel am Hinterrad von Chris #483 und ballern im Parallelflug die Gerade hinunter. 5 Meter später energisch den Anker geworfen und BAM, vorbei. Was geht denn hier grad ab, ich bin tatsächlich 2. und es sind nur noch 3 Runden zu fahren, das könnte doch tatsächlich ein Podiumsplatz werden. Ich fange schon an zu träumen, als mich Frau Antje mit einem rutschenden Hinterrad aus der Spitzkehre herraus wach rüttelt. „Hey du Träumer, kannst du dich vielleicht noch 2 1/2 Runden konzentrieren, wir haben hier ein Rennen zu fahren“ scheint sie mir damit wohl sagen zu wollen. Naja, Frauen sollte man besser nicht wiedersprechen, also nochmal volle Konzentration. Ich kann mich Stück für Stück an Jens #486 anpirschen und als wir zusammen auf Start/Ziel einbiegen, befinde ich mich in seinem direkten Windschatten. Am Ende der Geraden gehe ich etwas später in die Eisen und kann innen durch in Kurve 1 einbiegen. Um mir nicht erneut den Zorn von Frau Antje zu zuziehen, versuche ich keinen Gedanken daran zu verschwenden auf welcher Position ich mich gerade befinde und wie das evtl. ausgehen könnte. Ich bleibe voll konzentriert bei der Sache. Jetzt heißt es „Last Lap“, noch 1 mal um den Kurs, 1 Runde noch, komm schon, du kannst das !!! Es werden nochmal alle Kräfte mobilisiert, sowohl bei mir als auch bei meinem holländischen Rennpferd. Und dann ist es soweit...... ich biege als 1. auf die Start/Ziel Gerade ein, lade alle Gänge durch und lasse Frau Antje den Rest machen. Die Schwarz weiß karrierte Flagge wird geschwenkt und es ist vollbracht, ich hab tatsächlich gewonnen. Die Auslaufrunde erscheint mir endlos und zurück im Fahrerlager werde ich von Christof und Sonja freudestrahlend empfangen. GESCHAFFT !!!!

Auch für Herby nimmt das Rennwochende ein versöhnliches Ende, denn er sammelt weitere 7 Punkte in der Deutschen Seriensportmeisterschaft.

Danach geht es wie immer ans einladen und verabschieden, auf das wir uns in 2 Wochen im holländischen Assen zum Saisonabschluß wieder sehen, Frau Antje freut sich schon ;)


Mein Dank richtet sich an das BC-Race Team für die tolle Unterstützung, die MTR´ler für die einzigartige Kameradschafft und an Bike Promotion sowie den DMSB für die tolle Veranstaltung.

In diesem Sinne „Tot ziens in Assen“


Andreas Enz, den 19.09.2013