Bikers-Corner Racingteam

BC Race goes MotoX 02.11.2013 Grevenbroich

Also Pfuma spielt ja neuerdings gerne im Tagebau Garzweiler - aber muss ich deshalb jetzt etwa auch im Schlamm wühlen? Naja - es scheint so! Ich war Gassi mit Pfuma und ihrer neuen Liebe Kiwi und konnte das 2Taktergeheule der MX Maschinen aus der Nebengrube nicht länger ignorieren. Also bin ich da mal hingefahren und habe mir das Unheil aus der Nähe angeschaut.

Und wir der Zufall es will, der Erste der mir über den Weg lief war Jürgen Küppers von der MX Schule (www.mx-schule.de). Er erklärte mir, wenn ich schonmal Motorrad gefahren bin, darf ich direkt mit dem Erweiterungskurs für 150 Euro inklusive Mopped und Material den Einstieg ins Schlammfressen versuchen.

Kurzerhand das Team zusammengebimmelt und einen Termin mit Jürgen fix gemacht. Duffy konnte leider nicht aufgrund von Hausbautechnischentodos - wir haben Dich vermisst Junge! Ich würde ja sagen "geil war's" aber so geil war's eigentlich nicht. ;)

Denn Jürgen - der alte Drecksfuchs - hatte in weisen Voraussicht auf unsere phenomenalen Rundenzeiten als BC Race Regengötter und weil er ein bissel Bammel um sein Material hatte (Marlon war ja schliesslich auch dabei) zu dem Dreck auch noch Schlamm und Regen bestellt. Jürgen hatte überlegt das Training abzusagen, aber wir waren nicht abzuschrecken! Voller Ehrgeiz, Tatendrang und Brettvormkopf-Mut unwissend was uns erwartet haben wir uns der Schlacht gestellt.

Ich muss zugeben, die 450er KTM mit knapp 60PS war ein wenig gross für mich und ich bin auf dem Parkplatz fast 3 Mal gestürzt. Am Kinderkrabbelmodul angekommen, haben wir eine Besichtungsrunde gedreht, wobei ich gefühlte 50 Mal im Schlamm stecken blieb und 10 Mal die Karre abgewürgt hab. Aber was soll's weiter gehts.

Jürgens erster Tipp: Füsse auf die Rasten: Aber ich brauch die Füsse doch! Entenwatscheln ist elegant im Vergleich zu meinem MotoX Style! ;o) Jürgens zweiter Tip war: Immer schon auf's Vorderrad gucken und eine der unzähligen Spurrillen wählen um da durch zu kommen. Blickführung, weit vorausschauen und alles andere von der Renne kann man getrost vergessen. Der dritte Tipp war: Wenn das Vorderrad rutscht, oder das Hinterrad pendelt oder es bergauf geht einfach Vollgas. Stürzen werdet ihr eh und da kann man mit Gas auch schonmal einen Sturz verhindern. Und der vierte Tipp: Aufstehen! Was? Aufstehen! Knie an den Tank, arme locker und im stehen fahren. Was? Hat der im Stehen fahren gesagt??? Hat der oder? Echt jetzt? Ja, hat er! Das ging genau eine halbe Runde gut und ich lag das erste Mal im Schlamm! Nicht so schlimm aufheben, nochmal versuchen und keine 10 Meter später lieg ich schon wieder im Dreck! Es folgt eine gefühlte Ewigkeit von Aufstehen, weiterfahren, hinfliegen!

Enz täuschte während dessen technischen Defekt vor. Und Svenne vergass ständig den Leerlauf einzulegen und orgelte einfach so am Kickstarter. Beide entzogen sich mit vermeintlichen Defekten der Demütigung der Bauchplatscher.

Ich muss zugeben - weise die Jungs - aber für mich hiess es weiter machen. Rutschende Vorderräder, aus der spurlaufende Hinterräder und ständige Stürze waren nur gutes Training für unser Abschlussrennen. Ja, Abschlussrennen! Denn der Jürgen wusste nicht was er tat! BCRaceX goes Schlammschlacht. Weiter nach einer kurzen Unterbrechung....

Werbepause!

Zurück zum geschehen: Das BC Race Team steht in der Startaufstellung. Enz auf Pole auf der Ideallinie. Marlon aussen, Herby innen aber wo ist Svenne? Svenne hat sich verirrt und sucht vergeblich den ominösen Yeti auch "Leerlauf" genannt!

Gentleman start your Engines - womit wir wieder bei Svenne sind. Wo ist der scheiss Leerlauf? Ich vermute Svennes Fazit aus dem Training ist ein Estarter muss her. Marlon hingegen denkt über reissfeste Gaszüge nach!

Ampel geht aus! Ich stehe ganz blöd und lass den Enz vor, damit ich nicht innen die Böschung runterflieg. Und weil ein Rennen von hinten interessanter als von vorne ist würg' ich auch gleich noch die Karre direkt vor Jürgen ab. Ich glaube er hat mit dem Kopf geschüttelt - aber das juckt mich nicht - alle weg, Herby letzter - willkommen in meinem Rennalltag. Die Hetzjagd kann beginnen - bis zur dritten Kurve - da säuft der Dreck schon wieder ab. Also, jetzt mal ruhig Blut Junge - Enz führt, Marlon zweiter, Svenne hinterher und alle eine halbe Runde Vorsprung.

Aber Svenne wollte mich hinten nicht im Stich lassen, legte sich ein paar Kurven weiter, ich glaube sogar vor dem grossen Hügel einfach in den Dreck und wartete auf mich. Während Svenne wieder den ominösen Leerlauf suchte, grüsste ich freundlich und fuhr vorbei. Yiehaaaa Dritter! Platzsch! Und wieder Dreckfressen!!! Svenne aber suchte immer noch und so verteidigte ich meinen dritten Platz. Langsam fand ich in meinen Flow und fuhr einigermassen konstant. Marlon würgte ab, Enz würgte ab, Marlon riss dann den Gaszug und fiel aus also war ich Zweiter.

Die Hetzjagd geht weiter: Ich hole Enz ein und er ist fast in Reichweite. Inzwischen regnet es in Strömen und aus dem Matsch ist jetzt Schleim geworden. Svenne nutzt jetzt immer mehrere Spurrillen und Enz denkt sich: Ich hab die ganze Strecke bezahlt also nutze ich die auch! Und wo ist meine Linie? Nirgends zu entdecken - kreuz und quer gepflügt.

Wenn das Wörtchen wenn nicht währ, und das Rennen noch ein bis drei Runden länger gewesen wäre, dann hätt' ich den Enz noch gekriegt, aber so siegt der, der immer siegen tut! Ein riesen Dankeschön an Frau Holle - die olle Drecksau - für den wirklich matschigen Einstieg ins MX.

Hier geht's zum Video: http://www.youtube.com/watch?v=yvdlQaoBdYo

Herzlicher und ehrlicher Dank geht an Jürgen und die MX Schule - es war doch geil und wenn wir dürfen, dann kommen wir wieder! Versprochen... ;o)

Bericht Herbert Höckel - 02.11.2013