Bikers-Corner Racingteam

DRC MTR Most 26. und 27.04.2014

Die Winterpause ist vorbei, die ersten Trainings sind gelaufen, somit ist es also an der Zeit das der rasende Reporter sich auch mal wieder zu Wort meldet. Vorab gibt es einige Änderungen zu vermelden. War es doch in der Vergangenheit so das wir im Rahmen des Seriensports gefahren sind, so ist es ab diesem Jahr so das wir in der DRC Meisterschaft in der Klasse Moto Lightweight an den Start gehen. Damit hat sich auch der Ablauf etwas geändert, es wird keine Dauerprüfung mehr gefahren, stattdessen gibt es 1x freies Training und 1x Qualifikationstraining für die Startaufstellung, bei 2. Rennen pro Veranstalltung ist es allerdings geblieben. Soviel also dazu.

Nun folgt also der Bericht aus dem eigentlich komplett verregneten Most, aber da man sich ja heutzutage auf rein gar nichts mehr verlassen kann, empfängt uns Most am Anreisefreitag mit herrlichem Sonnenschein und sehr angenehmen Temperaturen. Einige MTR´ler sind schon vor Ort und nutzen die Chance noch auf der Strecke zu trainieren, ich hingegen mache mir eine Gerstenkaltschale auf und versuche mit Felix den Transporter einigermaßen gerade zu positionieren und mit dem Aufbau der BC-Race Zeltstadt zu beginnen. Nachdem der Trapo steht werden erstmal die anwesenden MTR´ler herzlich begrüßt, schließlich hat man sich fast 7 Monate nicht gesehen. Ca. 1 1/2 Stunden nach uns treffen dann auch Sonja, Christof, Lisa, Luca, Herby und Pfuma ein und man liegt sich freudig in den Armen. Kurz zuvor sind auch Sandra und Jens eingetroffen und es fehlt nur noch Marlon um das BC-Race Team für dieses Wochenende zu komplettieren. Marlon hatte sich durch mehrere Staus zu kämpfen und trifft ca. 1 Stunde nach Herby ein. Die Aufbauroitine ist aber auch nach der Winterpause noch in Fleisch und Blut, so das der Aufbau relativ zügig erledigt ist und man gemütlich mit einem Bierchen auf das bevorstehende Wochenende anstößt. Lasset die Spiele beginnen.

Der Samstag beginnt gewohnt früh und gewohnt kühl, da die erste Ausfahrt aber erst gegen 11 Uhr auf dem Plan steht, gehen es alle gemütlich an. Um 8:30 Uhr allesamt zur Fahrerbesprechung und dann langsam die Reifenwärmer anlegen und die Maschine das erste mal warmlaufen lassen. Als zum freien Training geläutet wird nehme ich verkrampft und etwas unbeholfen auf „Frau Antje“ platz, schon komisch, über ein halbes Jahr nicht im Sattel gesessen und mit Sport war es über den Winter auch nicht weit her. Wat soll´s, wird schon und los gehts Richtung Boxenausfahrt. Es läuft alles Problemlos, jedenfalls bei der Maschine, der Esel obendrauf quält sich ganz schön. War das schon immer so anstrengend, oder bin ich einfach nur außer Form und alt ? Das wird sich im Laufe der Saison sicher zeigen, jetzt bin ich aber erstmal froh als abgewunken wird, viel länger hätte ich das wohl auch nicht ausgehalten und wär einfach vom Mopped gefallen. Das kann ja noch heiter werden. Naja wenigstens alles heile gelassen..... noch !!!
Etwas später stand dann das Qualifikationstraining auf dem Programm und ein guter Startplatz ist die halbe Miete, also volle Attacke. Gut, vielleicht nicht gleich in der ersten gezeiteten Runde, Doofkopp !! Denn so geschieht es, das ich nach der Start/Ziel Schickane den tschechischen Asphalt mit hübscher Metallmalerei verziere. GROßARTIG !!! Nicht nur die Karre weggeschmissen, sondern auch noch keine Qualizeit gefahren. Nachdem die Streckenposten die Karre durchs Kiesbett zu mir rübergerollt haben kann eine kurze Bestandsaufnahme stattfinden. Fußraste nur noch halb da, Schalthebel anständig verbogen, Kupplungshebel aerodynamisch optimiert und ein paar Kampfspuren im Lackkleid, hmmm, die geht doch noch. Also fix übern Rettungsweg ins Fahrerlager zurück, dort dann ganz liebevoll nach CHRIIIIIISTOFFFFFF gebrüllt, dieser mir in einer heldenhaften Rettungsaktion den Schalthebel gerade gebogen und wieder zurück auf die Strecke. Der ganze Spaß hat mich gerade mal 5 Minuten gekostet, Respekt! Ich ließ es dann bei der 2. Ausfahrt etwas weniger entschlossen angehen und sicherte mir den 7. Startplatz, womit ich mich zufrieden zeigte.

Andreas #476 : 1:56.868 min

Jens #86 : 1:58.112 min

Herbert #75 : 1:59.744 min

Marlon #6 : 2:00.100 min


Rennen 1

Ich bin nervös als ich auf meiner Startposition dem wilden Fahnenschwenker babei zusehe wie er die Strecke verlässt. Ampel rot, jetzt gilts, AUS .. LOS !! Ich erwische einen eher mittelmäßigen Start und sehe im Augenwinckel wie Jens #86 innen durchhuscht, ich versuche mich an sein Hinterrad zu klemmen und nicht noch mehr Positionen zu verlieren. Das Feld zieht sich recht schnell auseinander und die Positionen scheinen bezogen. Das Rennen verläuft eher unspektakulär bis 2-3 Runden vor Schluss Jens die Kurve auf Start/Ziel nicht wirklich gut erwischt, ich treffe eine bessere Linie und kann früher ans Gas. Ich robbe mich auf gleiche Höhe und ziehe schließlich vorbei, auch am Bremspunkt kann ich mich vorne behaupten, sehr schön, jetzt nicht locker lassen. Allerdings bin ich so damit beschäftigt mir zu überlegen wie ich die Position verteidigen kann, das ich schon den nächsten Bremspunkt für mich viel zu spät setze und weit gehen muß. Das kann Jens nicht nur dafür nutzen wieder an mir vorbei zu gehen, er reißt sogar eine kleine Lücke von 15-20 Meter auf. Also kämpfen und das wo ich doch schon völlig platt bin, egal beißen. Überfahrt Start/Ziel letzte Runde, nochmal alles geben und die letzten Kräfte mobilisieren, vielleicht geht ja noch was. Und tatsächlich komme ich nochmal näher ran und wir nähern uns der letzten Kurve, wie schon ein paar Runden zuvor ist die Linie von Jens eher fragwürdig und er kommt schlecht raus, ich hingegen deutlich besser. Beide voll am Gas ballern wir richtung Ziellinie und ich komme Zentimeter um Zentimeter näher. Am Ende sollte es dann doch ganz knapp für Jens ausgehen, welcher mit 0,0037 sek. vor mir die Zielline überfährt, Glückwunsch Teamkollege. So tragen wir uns als 7. und 8. in die Ergebnislisten des DRC ein, bei den Minitwins reicht es für Platz 6. und 7. Herby überquert nach heißen Duellen mit Steve #885 als 14. (13.) die Ziellinie und so ist Marlon der einzige aus dem BC Race Team, welcher das 1. Rennen punktlos beendet. Allerdings ist dafür ein technischer Defekt verantwortlich (Schaltstange gelöst).

Am Abend gibt es dann in der BC Race Zeltstadt die MTR Begrüßungsfeier bei der auch die Starterpakete verteilt werden. Bei Grillgut und kalten Getränken sitzt man noch gemütlich die ein oder andere Stunde und lässt den Tag ausklingen.

Der Sonntag beginnt ähnlich wie der Samstag, nämlich früh. Allerdings vertreibt der frische Kaffee das letzte bißchen Müdigkeit und so kann der Tag kommen. Es steht noch ein 10 min. Warm Up und das 2. Rennen auf der to do List für heute. Das Warm Up verläuft ohne besondere Vorkommnisse und so warten alle auf das 2. Rennen welches nach der Mittagspause gestartet wird.

Rennen 2

Startaufstellung wie im 1. Lauf. Die Ampel geht an und der Puls schnell in die Höhe, AUS und Looooos. Besserer Start als gestern, allerdings ist es wieder Jens der innen vorbeiflitzt. Na gut, denke ich mir, gleiches Spiel wie gestern, ranhängen und ab dafür. Aber nix da, keine Ahnung was Jens zum Frühstück hatte, aber er geht ab wie Schmitts Katze. Sämtliche Versuche ihm zu folgen scheitern schon im Ansatz, da bleibt mir nur noch eins zu tun. „Viel Glück und maximale Erfolge, ich halt dir den Rücken frei !“ Gut, nach vorne gibt es heute nix mehr zu holen, also mal nach hinten blicken um zu schauen ob von dort Gefahr droht. Oh ja, Gefahr im Doppelpack, Holger #96 und Björn #478 haben sich an meine Verfolgung gemacht, schön, muß ich wenigstens nicht alleine fahren. Ich drücke ein wenig aufs Tempo und versuche die beiden abzuschütteln, jedoch zeigt mir ein erneuter Blick nach hinten, das ich damit keinen Erfolg hatte, verdammter Mist. Wir passieren Jens, welcher mit technischem Defekt leider alle Hoffnungen auf eine gute Platzierung begraben muß. Viele Runden sind es ja nicht mehr, das werd ich ja wohl noch irgendwie überstehen, denke ich, und sehe im Augenwinkel Björn der sich im Matadorbogen frech links neben mich setzt. Ich habe den Gedanken noch nicht ganz zu Ende gedacht da ist er schon vorbei. Moooooment, so leicht ergebe ich mich nicht. Kurze, aber knackige Direktansprache an mein Streitross und zur Gegenattacke geblasen. Ich komme etwas besser aus der Schickane raus und kann auf dem Weg zur Doppelrechts vor Start/Ziel wieder an ihm vorbei ziehen. Anstatt es nun aber dabei zu belassen geht der Hund einfach deutlich später als ich auf die Bremse und rutscht mir so wieder innen durch. Björn, was hast du vor ??? Auf der Start/Ziel Geraden gibt er wirklich alles und macht sich auch so klein wie es irgend geht, aber Frau Antje scheint mir in Kämpferlaune und bläst gnadenlos zum Angriff. Jedoch währt die Freude nicht lange, ende der Gerade haut der Typ wieder so enorm spät den Anker rein das es kein halten gibt und ich ihn erneut passieren lassen muß. „Schatz, was sollen wir tun ?“ frage ich Frau Antje, und die Antwort kommt auf dem Fuße „OK, ich zieh in der langen links an ihm vorbei und mach ein paar Meter gut und du kannst jetzt auch mal ein bißchen was tun fürs Geld und dich schön breit machen und die innere Linie zu machen, denn fahrerisch ist dir der gute Björn heut einfach überlegen!“ Und so tat ich wie mir befohlen und konnte tatsächlich einen knappen Vorsprung ins Ziel retten. Als 6. (5.) werde ich abgewunken und bin froh es hinter mir zu haben. Marlon bringt das Rennen als 14. (13.) zu ende und Herby als 15. (14.).

Nach der Siegerehrung geht es ans verladen und in Richtung Heimat, aber nicht für lange, denn in nicht ganz 2 Wochen sehen wir uns in Schleiz wieder.
Mein Dank geht an das ganze Team und an alle Helfer und Unterstützer, ebenso wie an die MTR Gemeinde und die Jungs und Mädels von Bike Promotion, jetzt weiß ich was mir den ganzen Winter über gefehlt hat.
In diesem Sinne, bis in Schleiz



Andreas Enz, 4.5.2014