Bikers-Corner Racingteam

Endurance-Masters 1.3.2014 in Jänschwalde

Wie gewohnt Anfang März fand der erste Lauf der Endurance-Masters in Jänschwalde statt.
Traditionsgemäß nutzten viele Top Fahrer anderer Rennklassen diese erste Veranstaltung des Jahres als Warm-Up für ihren Saisonstart. So malte ich mir beim studieren der Starterliste erst einmal nicht so große Chancen auf eine gute Platzierung aus. Zumal auch viel Fahrer der letzten Saison vom Sportquad in die ATV-Klasse gewechselt waren, und außer vom Namen keine Rückschlusse auf Beherrschung der neuen Fahrzeugklasse geschlossen werden konnten. Es versprach also sehr spannend zu werden.
Ich zumindest fühlte mich auf jeden Fall Top Fit, schließlich hatte ich meine Ernährung und Sportprogramm den zu erwartenden Belastungen angepasst.
Dementsprechend gierig wartete ich dass es endlich losging.
Um 11 Uhr ging es in die Einführungsrunde. Was sofort auffiel, dass der Streckenbetreiber über den Winter nichts von Streckenpflege gehalten haben muss. So fühlte sich die Piste schon gleich von Anfang an, als wenn schon zwei Stunden drauf gefahren wurde. Auch das Layout des Tracks war nicht so ganz durchdacht, denn schon in der soften Einführungsrunde fuhren sich die hälfte der Teilnehmer in einer Passage, dem sogenannten „Bommentrichter“ fest. Tolle Wurst! Zurück am Start wurde aber durchgegeben, dass dieser Streckenteil rausgenommen wird.
Ich schaffte einen hervorragenden Start, und konnte mich in der ersten Kurve unter den Top 5 platzieren. Ich freute mich wie ein Schneekönig, dass ich das Tempo halten konnte und kein Gegner hinter mir in Schlagdistanz war.
Bis zu einer engen, steilen Bergauffahrt.
Ich fuhr relativ dicht hinter meinem Vordermann auf, welcher sich auf der Bergkuppe festfuhr. So blieb mir nichts anders übrig, als auf halb Acht auf der Schräge stehen zu bleiben. Vorwärts ging es nicht vorbei, Rückwärts auch nicht, weil einer meiner Verfolger auch schon dicht auf die Stelle aufgefahren war.
Der dämliche Streckenposten machte nicht die Anstalten dem oben havarierten mal zu helfen, Nein, er sorgte dafür das alle anderen hinter uns ungehindert am Hindernis vorbeigelotst wurden. Absolut unfaires Verhalten in meinen Augen. So zog das gesamte Verfolgerfeld vorbei. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnten wir uns dann aus dieser misslichen Lage befreien, und ich musste zusehen dass ich den Anschluss wieder fand. Nach einer kräftezehrenden Aufholjagt sah ich endlich wieder einige meiner direkten Konkurrenten. In einer etwas gemächlicheren Erholungsphase bemerkte ich wie ein Verfolger immer näher kam, und mich dann in einer Unachtsamkeit überholte. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen und sinnte nach Vergeltung. Es sollte das spannendste Duell meiner noch jungen Rennfahrerkarriere werden. Über 45 Minuten versuchte ich verzweifelt an ihm vorbei zu kommen. Er dieses mit allen sportlichen Mitteln zu verhindern. Auf den Geraden kam ich immer wieder an ihn heran, aber mit seiner wendigeren Suzuki konnte er aber in der Kurve immer wieder die Tür zumachen. Ich musste mir den Gegner wie ein Raubtier zurechtlegen und auf einen Fehler warten. Und dann endlich, kurz bevor es wieder in den engen Wald ging, direkt nach der Gegengraden, ließ er wenige Zentimeter zu viel Platz und ich konnte die Mehrleistung meiner Can-Am Renegade nutzen um innen an ihm vorbei in die Kurve zu stechen. Es gelang ihm noch eine Weile an mir dran zu bleiben, mit der Zeit wurde ich aber durch mein Adrenalin beflügelt, und konnte ihn immer weiter abschütteln.
Einen dummen Fehler musste ich mir dann aber doch noch leisten. Etwa eine halbe Stunde vor Schluß fuhr ein sehr schneller Fahrer hinter mir auf. Ich dachte es wäre jemand aus einer anderen Klasse und ließ ihn passieren. Dummerweise konnte ich dann von hinten seine Startnummer lesen und stellte fest, dass es jemand aus meiner Gruppe war. Allerdings legte dieser ein zu hohes Tempo vor, welches ich der fortgeschrittenen Renndistanz geschuldet nicht weiter mitgehen konnte. So musste ich den 5. Platz um grade einmal eine halbe Runde Unterschied abgeben, und fuhr zumindest den 6. Platz sicher nach Hause.

Bericht: Sven Sabatzky 24.4.2014