Bikers-Corner Racingteam

Endurance- Masters 12.7.2014 in Pößneck

Nach der Absage des 4. Laufes in Nordhausen war es nach einer etwas längeren Pause endlich wieder soweit, und es ging dieses Mal nach Thüringen, auf die schöne Strecke in Pößneck.
Auch hier sicherte mir die bequeme Anreise am Vortag eine stressfreie Vorbereitung auf den nächsten Morgen. Anmeldung und technische Abnahme, sowie die Transponderverteilung waren fix erledigt, und ich konnte mit den anderen Fahrern ein gemütliches Bierchen am Abend genießen.
Die vergangenen Tage Regenwetter hatten Strecke und Fahrerlager allerdings ganz schön durchnässt. Alleine im Fahrerlager habe ich schon zwei paar Schuhe und vier paar Socken verbraucht, weil alles durchgeweicht war.
Über Nacht hatte es zum Glück nicht weiter geregnet, und der Boden konnte durch die durchbrechende Sonne und die steigenden Temperaturen gut abtrocknen.
Die armen Kids und Youngster mussten sich allerdings in den vorangegangenen Läufen noch mit der Restfeuchtigkeit der Strecke rumquälen, und kamen bestimmt doppelt so schwer bedingt durch die anhaftenden Schlammmassen ins Ziel zurück.
Pünktlich um 10 Uhr ging es dann auch endlich für uns auf die Strecke. Und die schien sehr interessant zu werden. Denn im Gegensatz zu uns Flachlandindianern in Berlin/Brandenburg wurde es in diesem Teil von Thüringen schon leicht Bergig, und die Rennpiste war genau in einen größeren Hügel eingelassen und versprach eine regelrechte Berg- und Talfahrt zu werden.
Voller Vorfreude ging es dann in die Einführungsrunde, und meine Erwartungen wurden voll erfüllt. Es ging eine langgezogene Linkskurve hoch bis zum höchsten Plateau des Hügels, dann über mehrere Sprünge und Kurvenkombinationen wieder hin zu einer weiteren langgezogenen Kurve zurück ins Tal. Und diese Topographischen Begebenheiten wiederholten sich im Verlauf der Strecke mehrere Male. Herrlich! Natürlich war der Kurs außerdem gespickt mit einigen kniffligen Enduroelementen, welche den ansonsten sehr Motocrosslastigen Kurs etwas abwechslungsreicher gestalten sollten.
Nach einem durchwachsenen Start knallte meine Gruppe die erste Kurve hoch, schlängelte sich um das Kurvenwirrwar, um sich dann im Waldstück, mit fast dem kompletten Fahrerfeld, völlig chaotisch vor einer Engstelle zu stauen, weil sich mehrere Teilnehmer dort festgefahren hatten. Natürlich versuchte jeder sich irgendwie vorbei zu quetschen um einen Vorteil für sich zu gewinnen. Letztendlich blieb einem aber nur die Möglichkeit besonnen auf ein weiterkommen zu hoffen. Endlich hatten die Streckenposten die Havarierten befreit, und es ging weiter. Allerdings hatte ich nun völlig die Orientierung verloren, auf welcher Position ich nun lag. Super, und das in der ersten Runde. Rekord! Zum Glück sollte dies die einzige frustrierende Situation des Rennens sein. Schon in der zweiten Runde wurde besagte Engstelle herausgenommen, und die Fahrer außen herumgeführt, so dass hier keine weiteren Schwierigkeiten zu erwarten waren.
Nach einigen Runden hatte sich das Feld wie gewohnt etwas entzerrt, und ein netter Bekannter teilte mir per Handzeichen vom Streckenrand aus mit, dass ich mich auf Position 5 zu behaupten hatte. Wunderbar, somit hatte ich doch mein Ziel schon erreicht, und es hieß die Platzierung über den Rest des Rennens zu halten. Doch es sollte noch besser kommen: Einer der Führenden schien technische Probleme zu haben, und ließ sich ungewohnt einfach kassieren. Nur wenige Runden später bekam ich dann auch vom Streckenrand die Bestätigung des 4. Ranges. Trotzdem war an ein Aufatmen nicht zu denken, schließlich waren noch 45 Minuten zu fahren. Zwar hatte ich nicht den Hauch einer Chance die Führungsgruppe zu erreichen, doch wollte ich unbedingt die erkämpfte Position halten. Denn der einige Runden zuvor überholte Konkurrent hatte seine technischen Schwierigkeiten scheinbar wieder im Griff und saß mir schon wieder gnadenlos im Nacken. Nach einem hitzigen Endspurt konnte ich erschöpft aber glücklich den 4. Platz halten, und mein bestes Ergebnis dieses Jahr in der Endurance-Masters nach Hause fahren.

Bericht: Sven Sabatzky 28.07.2014