DRC MTR Dijon 02. & 03.08.2014

Bonjour au France oder so ähnlich heisst es zum 7. & 8. Lauf der DRC Meisterschaft in Dijon. Leider hatten Sonja, Goose & Enz dieses Mal keine Zeit die lange Anreise nach Frankreich anzutreten und so fahren Sandra, Lisa, Celine, Jens, Marlon, Luca und ich ohne einige Teammitglieder ins wunderschöne Frankreich.

Auf den Onboardvideos auf Youtube konnte ich schon erahnen, dass die Strecke in Dijon anspruchsvoll ist, aber wie krass die Realität ist, erkenne ich erst beim Streckenrundgang. Fast alle Kurven sind blind oder fallen ins Nirvana ab oder steigen an wie die Matterhorn Nordwand. Berg und Tal und dazu auch noch Sack schnell - fast zu schnell für die SV aber was soll's. Dijon könnte dennoch glatt zu meiner Lieblingsstrecke werden und hat das Potenzial den Sachsenring von seinem ewigen Thron zu stossen. In Dijon sieht man den dritten Gang das letzte Mal Ausgangs Boxengasse, denn ab dort treiben die Minitwinler ihre tapferen Streitrösser nur im 4. bis 6. Gang um die Strecke. Ausgangs letzte Rechts auf Start und Ziel schleift mit knapp 150 km/h das Knie über den Boden während die Drosselklappen voll aufgezogen werden und man den letzten Berg dieser Runde bezwingt... O_x

Der Freitag ist daher schnell erzählt - nach dem eher motocrossmäßigen ersten Turn, entscheide ich mich die Instruktoren von Bike Promotion zu buchen und eine Ideallinie zu finden, die für's Rennen taugt. Gutes Wetter und eine homogene Gruppe mit Marlon und Steve Lippert erlauben gutes Training und stetige Steigerung. Zufrieden lasse ich den Abend abklingen und harre den Dingen die folgen.

Samstag, 02.08.2014

Da es scheinbar viele Reise-Faulenzer in der Minitwingemeinde gibt ist das Starterfeld stark dezimiert. Kaum 20 Fahrer treten in Dijon an - d.h. Ankommen garantiert fast schon Punkte sowohl im Minitwin Cup wie auch in der DRC.

Das erste Quali im Regen läuft super für mich und ich werde Achter. Im zweiten Quali jedoch ist die Strecke trocken und die Regenschleicher haben Ihren Mut wieder gefunden - somit werde ich leider nur noch 12. Dennoch beste Grundvoraussetzungen für Punkte im Rennen.

Für's erste Rennen öffnet Frau Holle alle Schleusen und beschert uns bestes Aprilwetter. Strecke nass aber dennoch Sonnenschein, gefolgt von Regen, unterbrochen von Sonnenschein... (?) ...das kann ja heiter werden. Also schnell noch Regenreifen drauf und ab zum Vorstart.

Ampel aus - Rennen los - mittelmäßiger Start. Nach der ersten Kurve ist Stefan Steinbruckner vor mir, der den gesamten Freitag mit Einzelinstruktion verbracht hat. Und es scheint ihm gut getan zu haben. Es dauert sieben Runden bis ich endlich an ihm vorbeigehen kann und das wundert mich. In der achten Runde aber legt sich Stefan ab und seine SV liegt mitten auf der Strecke. Rennabbruch. Ich werde 12. wie mein Startplatz und freue mich. Jens ergattert sogar den 7. Platz aber Marlon hingegen hat im Regen kein Vertrauen gefunden und fährt leider nur als 16. übers Ziel. Gewonnen hat das Rennen, welch Überraschung, unser rasender Reporter Rene Raub.

Sonntag, 03.08.2014

Zufrieden mit meiner Regenleistung lasse ich das Warmup ausfallen und bereite mich auf's Rennen vor. Das Wetter ist gut, die Temperaturen mild und die Strecke trocken. Erneut stelle ich mich auf Startplatz 12.

Ampel aus - los geht's - sehr guter Start! Allerdings bleibe ich Ende Start/Ziel innen, was sich als Fehler erweisen soll. Ich laufe auf Lutz Klaaßens auf und aussen schlüpfen Michael Bach, Henry Falk und Marlon an mir vorbei. Mist elendiger - drecks Mist! Da bleibt mir nichts anderes übrig als Lutz schnell zu überholen und mich an Marlon's Heck zu hängen. Zwei Runden kann ich dran bleiben, aber dann steigern die drei vor mir derart das Tempo, dass ich trotz meiner Bemühungen nur einen immer kleiner werdenden Marlon vor mir sehe. Den Rest des Rennens fahre ich meine Runden für mich allein und steiger stetig mein Tempo - so dass irgendwann sogar eine 1:39 auf dem Laptimer erscheint, aber vor mir keiner und hinter mir auch weit und breit keiner. Ich komme nach einem ewig erscheinenden Solo-Rennen als 13. ins Ziel, Marlon wird 12. und Jens 6. Gratulation geht an Nick Weidemann, der das Rennen gewonnen hat und dadurch seinen ersten Sieg feiern durfte!

Ein kleines Onboardvideo von Marlon gibt's hier auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=LamT7ZNvbWw

Ich bin rundum zufrieden und fahre mit 7 Punkten in der DRC Meisterschaft nach Hause. Ich bedanke mich beim meinen Kücken für die gute Verpflegung, beim BC-Race Team für die tolle Kameradschaft, bei Bike Promotion für die super Orga und bei den Franzosen für diese traumhafte Strecke! Au revoir mon Ami!!!

Bericht - Herbert Höckel - 04.08.2014