GTT Oschersleben 13. & 14.06.2015
Die German Twin Trophy hat zum dritten und vierten Meisterschaftslauf 2015 in der etropolis Motorsportarena Oschersleben aufgerufen und dem Ruf folgten insgesamt 32 Kurvenjäger, Ellenbogenschleifer, Spätbremser und andere Hässlige. Der Wetterbericht versprach bestes Sommerwetter rund um die 30° Marke aber auch eine Gewitterwarnung wurde vom Deutschen Wetterdienst für den Bördekreis ausgesprochen. Und was für ein Gewitter es in O’Leben geben würde – ein tosendes V2 Gewitter übelster Ausprägung. Klappt also Eure Sonnenschirme ein, zieht Euch eine dicke Jacke an, verstaut das Porzellan- die GTT Gewitterfront bricht über die Börde herein und bringt hagelharte Fights und sibirische Rundenzeiten mit sich! Und das BC Race Team ist ebenfalls in fast voller Stärke vor Ort, obwohl Luca, Lisa und Pfuma mir spürbar fehlten.
Obgleich das Gewitter erst für Samstag vorhergesagt wurde, waren einige Vorläufer des Gewitters bereits am Donnerstag bzw. Freitag im Fahrerlager gesichtet worden. Und auch hier zeigt sich der besondere Sportsgeist der GTT’ler untereinander. Die ein oder andere defekte Bremse wurde repariert, es gab Kupplungsoperationen am offenen Motorblock und Kettenfinnen wurde montiert, wo vormals welche fehlten. Die Kameradschaft und Hilfsbereitschaft untereinander, das gesellige Miteinander und die stets lockere und freundliche Art zueinander sind der Grund warum ich die GTT persönlich so liebe. An meinen Rundenzeiten kann’s ja nicht liegen, die eignen sich eher für ein gemütliches Tropenwindchen als ein polares V2 Gewitter – trotzdem bin ich immer wieder gerne mit dabei.
Erstmals donnerte es also am Samstag Morgen in der Börde im ersten gezeiteten Training. Bei nahezu tropischen Temperaturen blitzen #49 Tim Holtz und #18 Felix Klinck und #61 Rene Raub am hellsten und zeichneten mit Zeiten unter 1:40 die ersten drohenden Gewitterwolken an den ansonsten strahlend blauen Bördehimmel. Im zweiten gezeiteten Training dann gesellte sich Petrus zu den Rennbestimmern und schenkte uns einen nahezu perfekten Wolkenbruch. Die GTT Streitrösser wurden mit Regenreifen auf Eierschalen bewegt und schliesslich eimerweise himmlisches Nass führten zum Abbruch des zweiten Qualifying.
Das erste Rennen wurde für 17:20 am Samstag Abend angesetzt! Der Start wurde aber aufgrund von Wetterkapriolen abgebrochen und der Neustart für 18:00 als Wet Race ausgerufen. In der Startaufstellung fand man nun eine bemerkenswerte Vielfalt an möglichen Reifenkombinationen. Die meisten Fahrer hatten Slicks aufgezogen, manche standen aber auch auf reinen Regenpellen da, zwei Fahrer hatten PiPo’s montiert und einige hatten die Mischkombination Regen vorne & Slick hinten gewählt. Das Reifenpoker würde für viele das Rennen also maßgeblich entscheiden. Fakt ist, es blieb trocken und die mit Slicks montierten Maschinen konnten deutlich besser um die Ecken jagen als die anderen. Für mich ist das erste Rennen gut gelaufen, denn ich hatte die richtige Reifenentscheidung getroffen und konnte von Startplatz 26 das Rennen als gesamt 20. beenden. Meine Teamkollegen kamen deutlich besser ins Ziel als ich: #6 Marlon Braune wurde gesamt 6., direkt vor #86 Jens Voggeneder auf dem 7. Platz und #76 Andreas Enz konnte das Rennen als 12. beenden.
#8 Björn Ritter verabschiedete sich vorzeitig aus dem Rennen aufgrund eines technischen Defektes und #25 Toni Auer fuhr in der Shell S mit erhobenen Hinterrad gerade aus und nahm eine kleine Bodenprobe im Kiesbett – ihm geht’s aber gut und die Maschine konnte rechtzeitig zum zweiten Rennen wieder instandgesetzt werden.
Gewonnen hat den ersten Lauf in der Gesamtwertung #18 Felix Klink auf seiner NK Kawasaki ER6 mit einer Bestzeit von 1:38.797, vor #49 Tim Holtz auf seiner KTM 690 Duke R. Dritter wurde #17 Nick Weidemann auf seiner Suzuki SV650.
Den Abend liessen wir dann wie gewohnt gemeinschaftlich an langer Tafel mit fabelhaft gegrillten Steaks und kühlen Getränken ausklingen. Es wurde neue Freundschaften geschlossen und alte Freundschaften wieder aufgefrischt.
Das zweiten Rennen stand am Sonntag Mittag um 13:00 Uhr auf dem Zeitplan. Diesmal ohne Verschiebung oder Wetterkapriolen wurde unter bedecktem Himmel pünktlich gestartet. Dieses Rennen lief aber für mich mehr als bescheiden: Nach Doppelwheelie-Startmalhör bog ich als Letzter in die erste Kurve ein und fand mich kurz darauf als Letzter einer 5er Gruppe im gefühlten Linienwahl-Wirbelsturm wieder. Als ich in der dritten Runde zum überholen ansetzte verschaltete sich #23 Stefan Steinbrückner direkt vor mir und um ihn nicht abzuräumen entschied ich mich für den Notausgang ins Auersche Shell S Kiesbett. Ich nahm zwar keine Bodenprobe, hatte aber den Anschluss an meine 5er Gruppe verloren und fuhr das Rennen nur noch gemütlich als Vorletzter zu Ende. Im zweiten Rennen flog der Rest des BC Race Team im Formationsflug über die Zielgerade. #86 Jens Voggeneder wurde wieder Siebter, diesmal knapp vor #6 Marlon Braune auf dem 8. Platz und #76 Andreas Enz wurde Neunter.
#17 Nick Weidemann stürzte leider auf Position 4 liegend in der letzten Rechts vor Start/Ziel und konnte das Rennen nicht weiterführen. Auch ihm geht’s gut! #8 Björn Ritter schied erneut durch einen technischen Defekt aus dem Rennen vorzeitig aus.
Gewonnen hat das zweite Rennen in der Gesamtwertung #49 Tim Holtz mit einer Bestzeit von 1:38.215, vor #61 Rene Raub und Dritter wurde #18 Felix Klink.
Ich danke den Mitbewerbern, Sponsoren & Organisatoren für dieses wunderschöne V2 Gewitter und die gelungenen Rennen. Und ich lade alle Leser dieses Rennberichtes herzlich dazu ein, unsere Gäste zu sein beim 5. & 6. Lauf der German Twin Trophy am 11. & 12.07.2015 in Zolder, Belgien. Dort heisst es dann Battle of the Lowlands und wir sind zu Gast in der Belgischen Twin Trophy – mal schauen wie so ein Gewitter in Belgien donnert!