Bikers-Corner Racingteam

Endurance Master Fürstenwalde 27.04.2013

Die Rechnung wurde beglichen! Ein leichtes Grauen begleitete mich, als ich mich morgens auf den Weg ins 70km entfernte Fürstenwalde, Nähe der polnischen Grenze machte. Jene Strecke, welche mich letztes Jahr an meine körperlichen Grenzen brachte. Eben dort fand der diesjährige 4. Lauf der Endurance-Masters statt. Nur wollte ich mich diese Mal nicht bezwingen lassen!

Der Startschuss zur Einführungsrunde fiel wieder um ca. 9:45 Uhr, hier konnten wir erstmal "erfahren", was uns die nächsten drei Stunden erwarten würde. In der Fahrerbesprechung wurden uns schon zwei Gemeinheiten in der Strecke angekündigt:

Zum einen mussten drei hintereinander folgenden Reihen LKW Reifen überfahren, zum anderen eine sehr, sehr steile Auffahrt aus Betonplatten bezwungen werden.

Zugegeben, als diese Hindernisse das erste Mal vor mir auftauchten, war mir schon etwas mulmig, diese zu überfahren. Doch letztendlich stellten sie sich, mit der richtigen Fahrtechnik, als halb so Wild heraus. Dies war sicherlich wieder der immensen Bodenfreiheit und dem druckvollem Drehmoment meiner Renegade geschuldet.

Nach der Einführungsrunde verstärkte sich mein Gefühl, dass das wohl wieder ne ganz harte Nummer werden würde, und Erinnerungen an`s letzte Jahr wurden wach. Den Start versiebte ich dann mal wieder in gewohnter Weise, und reihte mich im hinteren Drittel ein. Gleich beim ersten Sprunghügel verwirrte mich ein grundlos gelbe Fahnen schwingender Streckenposten, worauf ich natürlich langsamer vorbeifahren wollte, und promt noch einen Platz, und den Anschluss an die Führungsgruppe einbüsste. Bereits nach der zweiten Runde verwandelte sich die Anfangs schön glatt gezogene Strecke in die übelste Buckelpiste, welche einem kaum Gelegenheit bot ein bisschen durchzuschnaufen. So stellte sich auch schnell ein krampfartiges Brennen in der Unterarmmuskulatur und Schmerzen in den Handgelenken ein, was mich Zwang bis zur dritten Runde immer mal wieder Tempo raus zu nehmen, und die Arme auszuschütteln. Ab der 4. Runde dann schien ich mich endlich an die Belastungen zu gewöhnen, und es lief deutlich besser. In Runde Nummer 7 sollte der immer schlimmer zugerichtete Kurs erneut versuchen meinen Körper zu geißeln: Durch das ewige Auf und Ab, das ständige Umgreifen und Festklammern am Lenker, wurden zunehmend meine Hände durch die Handschuhe wundgescheuert. Dies wurde bis zur nächsten Runde fast unerträglich, doch auch hier wich irgendwann der Schmerz dem Wunsch es sich selbst zu beweisen und das Rennen durchzustehen. Über die gesamte Renndistanz musste ich keine nennenswerten Duelle bestreiten. Zu weit hatte sich das Feld auf dem 11km langen Kurs auseinandergezogen.

Die Uhr zeigte mir schließlich die letzte quälende Runde an. Nur noch einmal Mal über eng abgesteckte Waldpassagen, einen kurzen schnellen Wiesenabschnitt, über die LKW Reifen, wieder ab in den Wald, die Betonrampe hoch und über die einigermaßen Stressfrei zu fahrende Motocrossstrecke.
Mit letzter Kraft, quasi auf blutendem Zahnfleisch, erreichte ich endlich die Zielflagge. Die dreistündige Tortur durchlief ich dabei ohne Tankstopp, und wurde dafür mit dem 5. Platz, und damit sogar mit meinem ersten Pokal für 2013 belohnt!

Damit hatte ich meine offene Rechnung mit Fürstenwalde würdig beglichen!

Bericht - Sven Sabatzki - 04.05.2013