Bikers-Corner Racingteam

Seriensport Lausitzring 11.05.2013

Der Eurospeedway rief und das BC Racingteam(chen) erhörte den Ruf. Diesmal allerdings in einer personell stark dezimierten Version, qualitativ jedoch so gut wie eh und je. Da Marlon aufgrund einer sich am NBR zugezogenen Claviculafraktur auf seine Teilnahme verzichten musste, fiel vorab schon der 1. Fahrer aus. Chris war arbeitsmäßig beschäftigt, Christof und Sonja ebenfalls unabkömmlich und Svenne aufgrund eines vortäglich stattgefundenem 12 std. Quadrennen noch nicht ganz fit. Also sah es so aus also ob Julia, Herby und der Schreiber dieser Zeilen als 3er Team die Reise an die Lausitz antreten würden. Als dann allerdings auch noch Herby, und somit auch Julia, aus gesundheitlichen Gründen seine Teilnahme absagen musste, machte sich bei mir ein wenig Verzweiflung breit. Ich allein, das kann doch im Leben nicht gut gehen.

Gott und Kerstin (Felix´s bessere Hälfte) sei Dank wurde mein Flehen nach Unterstützung erhört. Denn Kerstin organisierte für den Samstag kurzerhand einen Babysitter, so das der liebe Felix jetzt nicht nur Lust, sondern auch die entsprechende Zeit hatte mich zum LSR zu begleiten. Der Miettransporter wurde schon den Abend vorher beladen, um am Abreisetag keine Hektik aufkommen zu lassen. Und so ging es am Samstag morgen nach dem Ausschlafen ganz entspannt um PUNKT 5 UHR !!!!! in Richtung Lausitzring. Für uns Berliner ein echtes Heimspiel mit gerade mal 130 Km Anreise, und so trafen wir gut gelaunt um 6:30 Uhr im Fahrerlager ein. Ausladen war in 10 min. erledigt, da wir außer dem Motorrad nur noch Ständer, Reifenwärmer und nen bissl Werkzeug dabei hatten. Kurzes Umschauen im Fahrerlager und die ersten bekannten, aber noch verschlafenen Gesichter, der mittlerweile großen MTR Familie waren zu erblicken. Danach stand dann die Technische Abnahme um 7 Uhr auf dem Plan, welche wie am NBR auch, völlig problemlos verlief. Bis zur ersten Dauerprüfung um 8:20 Uhr war noch etwas Zeit und so kam man bei einem Kaffee mit den anderen Jungs und Mädels ins Gespräch.

Es wurde 8 Uhr und ich nervös, also ab in den guten Schwabenleder Schlafanzug und schonmal ein wenig dehnen. Um die SV musste ich mich nicht kümmern, denn Felix bereitete den ganzen Tag alles vor, so das ich echt nur fahren konnte. Egal ob nach Öl schauen, Benzin nachtanken, Reifenwärmer rauf und runter, Felix stellte mir die SV immer perfekt vorbereitet hin, dafür an dieser Stelle nochmal herzlichen Dank.

Um 8:20 Uhr ging es also zur ersten DP raus, erstmal gemütlich rumrollen und langsam warm werden. Mit genau diesen Gedanken biege ich also auf die Gegengerade ein, ziehe beherzt am Gas und lade das 6er Kassettengetriebe durch. Doch anstatt nun zügig und ruhig dem Asphaltband zu folgen rappelt und rüttelt der Bock, als würde er mich abwerfen wollen. Na toll Enz, haste kaputt jemacht, super !!! Also erstmal Tempo raus und schauen was passiert............NIX, aha. Also wieder Tempo aufgenommen und in der nächsten Runde an gleicher Stelle mal ne andere Linie wählen. Siehe da, Ruhe is auf Deck! Puh, also nix im Eimer am Bock, sondern an der Strecke. Diese hat nämlich ordentlich an Bodenwellen zugelegt, nicht nur auf besagter Gegengeraden, sondern auch in einigen Bremszonen, haben sich frühere kleine Unebenheiten zu großen Wellen und Huckeln entwickelt. Schön ist echt anders, aber ist für die anderen auch nicht anders, also was solls. Ich spulte noch die restliche Zeit runter und fuhr nicht ganz zufrieden an die Box zurück. Die Zeit bis zur 2. DP vertrieben wir uns mit Quatschen und Kaffee trinken. Zur 2. DP gibt es nicht viel zu sagen, außer das ich mich langsam wohler fühlte und etwas flüssiger unterwegs war. Ich fuhr nicht die vollen 20 min. und kam entspannt ins Fahrerlager zurück.

Erste Rennen:

Das 1. Rennen stand für 12:20 Uhr auf dem Plan und ich wartete auf dem 12. Startplatz auf das erlöschen der Ampel. Looooooooos, ich erwische einen guten Start und kann gleich einige Plätze gut machen. Noch besser erwische ich den Bremspunkt zur 1. Kurve, blöd nur das mein gesetzter Bremspunkt nicht dem der anderen Teilnehmer entspricht und ich so viele der gerade noch tapfer erkämpften Positionen wieder hergeben muß. Ich brauche 1-2 Runden, dann bin ich im Flow und es läuft besser, ich kann Ingo #482 vor mir ausmachen und habe das Gefühl näher zu kommen. Stück für Stück robbe ich mich ran und kann am Ende der Gegengeraden mit einem Ausbremsmanöver an ihm vorbei ziehen. Leider liegt ein paar Kurven später ein Fahrer im Kies und zwar an einer so denkbar ungünstigen Stelle das das Rennen abgebrochen werden muß. Gewertet wird die Runde zuvor und da war Ingo noch vor mir. Egal, gibt ja noch nen 2. Lauf. Gewertet wurde ich am Ende als 13. Der gestürzte Fahrer war unser Uzi #405, der sich bei seinem Sturz scheinbar an der Schulter verletzt hat und somit den 2. Lauf auslassen muß. Gute Besserung von mir an dieser Stelle in deine Richtung Uzi.

Dann war erstmal Mittagspause und etwas Zeit zum Luftholen und Nahrung aufnehmen. Letzteres gestaltete sich besonders angenehm, da der Veranstalter (Bike-Promotion) zu diesem Zwecke ganztägig ein üppiges Catering bereitstellte, welches für die Fahrer kostenlos zur Verfügung stand. Großes Lob dafür, 1. weil reichlich und viel Auswahl und 2. weil sehr lecker, könnte man sich glatt dran gewöhnen.

Zweites Rennen:

Das 2. Rennen stand an und Nervosität machte sich bei mir breit, ich wollte es unbedingt besser machen als im 1. Lauf. Ampel Rot....Aus....loooos. Besserer Start als vorhin, bessere Linie als vorhin und bessere Bremspunkt als vorhin, heißt im Ergebnis mehr Plätze gewonnen als verloren. Diesmal bin ich auch gleich bei der Musik dabei und komme schneller auf Renntempo. Vor mir taucht eine gelbe Kombi auf, haha, der Robert #413, dann wollen wir mal. Aber ganz so einfach macht er es mir nicht, nur langsam komme ich näher und in der 180 Grad rechts nimmt er mir immer wieder mächtig Meter ab. In der darauf folgenden Links komme ich wieder näher, bremse mich vor der Schikane vor Start/Ziel ganz dicht ran und bin am Hinterrad. Aus der Schikane raus erwische ich die bessere Linie und kann eher ans Gas, wir ziehen raus auf Start/Ziel und nähern uns dem Bremspunkt für die erste Links, eine schnelle Links. Ich lasse das Gas vielleicht 5 Meter länger stehen, gehe hart in die Eisen und bin vorbei. Aber nicht darauf ausruhen, denn ich kann schon Ingo #482 vor mir ausmachen und mit ihm hatte ich ja schon in Lauf 1. einen schönen Zweikampf. Ende der Gegengeraden kann ich, wie im 1. Rennen, etwas später auf die Bremse und schlüpfe innen durch.

Nun habe ich erstmal frei Fahrt, denn Chris #425 und Kai #442 sind zwar noch schemenhaft zu erkennen aber sie gehen annähernd das gleiche Tempo und ich komme nicht wirklich näher. Also ziehe ich alleine meine Runden und werde etwas unkonzentriert, hmm sollte ich mich mal umschauen. Ach was, wozu, wer soll da schon sein, fahr doch ne schöne flüssige Linie. Na gut, ich schau mal. BAAHHHHHH, was ist denn das, formatfüllend erblicke ich Ingo und Robert, verdammt ich dachte eigentlich euch hätte ich abschütteln können. Also beissen Junge, beissen. Noch 2 Runden zu fahren, das schaffst du, komm schon. Ende Start/Ziel laufe ich auf Wolfgang #429 und Stefan #423 auf, an Wolfgang kann ich noch vor der 1. Links vorbei und an Stefan gehe ich in der Rechts/Links vor der Gegengerade vorbei. Ein weiteres Umschauen zeigt mir das ich mir durch diese zügige Überrunden etwas Luft verschaffen konnte, denn Robert und Ingo waren etwas kleiner geworden. Egal, trotzdem weiter auf Angriff fahren, denn wenn die beiden auch nur noch eine kleine Chance sehen, werden sie diese auch nutzen, da war ich mir sicher. Also quälte ich mich nochmal mit letzter Kraft eine weitere Runde um den Kurs, bremste trotz Krämpfen immer noch etwas später und ging früher und härter ans Gas um diesen Platz ins Ziel zu retten.

Diese Mühe sollte belohnt werden, als 9. wurde ich abgewunken und nicht nur das, in der letzte Runde fuhr ich auch noch meine schnellste Runde des Tages, eine 2:02.106 min. Ich war geschafft, aber super glücklich und die Auslaufrunde war ein wahres Freudenfest.Die Zweikämpfe waren echt super und immer fair, jeder ließ dem anderen Luft zum überleben, so macht Rennen fahren Spaß, danke euch Jungs. Als ich dann noch bei der Siegerehrung nach vorne gerufen wurde und für meinen 6. Platz in der MTR Wertung einen Pokal erhielt, war der Tag perfekt.

Das anschließende Einladen war mit 15 min. auch echt überschaubar und wir zogen durchs Fahrerlager um uns zu verabschieden. Zwar waren die anderen MTRler traurig das wir nicht zum abendlichen Grillen und Bier trinken blieben, aber mit dem Versprechen beim nächsten Mal länger zu bleiben ließ man uns ziehen. Die Rückfahrt und das Ausladen verlief planmäßig und so war das Abenteuer LSR gegen 21 Uhr beendet.

Meinen Dank richtet sich an das ganze Team für die moralische Unterstützung, an Felix fürs tatkräftige Anpacken und überhaupt und an die MTRler, den DMSB und Bike Promotion für die tolle Veranstaltung.


Bericht - Andreas Enz - 14.05.2013