Bikers-Corner Racingteam

Endurance- Masters 10.5.2014 in Torgau/Neiden

Wieder einmal eine Veranstaltung welche ich mit gemischten Gefühlen antrat.
Ich erinnerte mich noch an die Tortur im letzten Jahr bei 35 Grad Außentemperatur, Staub ohne Ende, damit verbundener Null Sicht, und nicht zu vergessen kaum Schlaf durch die freundliche Bauchtanztruppe aus Leipzig.
Zumindest eine ruhigere Nacht konnte durch genügend Abstand zu deren Lager schon einmal minimiert werden. Auch durch den aufkommenden Regen sollten die Verhältnisse auf der Strecke im Gegensatz zu letztem Jahr erträglicher werden, zumindest was die Staubentwicklung betraf.
Doch drohte dies sich zu einem anderen Übel zu entwickeln: Schlamm! Denn der Regen transformierte sich kurzfristig zu einem Weltuntergang ähnlichem Scenario.
Gott lobe das überdachte Fahrerlager in Torgau.
Eine trockene, und zum Glück ruhige Nacht ging vorbei, und ich konnte den Renntag entspannt angehen.
Ähnlich wie in Jänschwalde Anfang des Jahres, starteten wir erst gegen Mittag. Vorher versüßten uns die Läufe der Kids und Youngster, sowie das Rennen der Buggyklasse die Wartezeit.
Wie befürchtet war die Strecke durch die Sintflut gestern sehr schlammig. Doch durch die vielen Läufe vor uns, wurde die Piste mit der Zeit immer trockener, wie ich mich gegen 13 Uhr zur Einführungsrunde selbst überzeugen durfte. Perfekte Bedingungen eigentlich, da auch das Streckenlayout komplett überarbeitet wurde, und mir ausnahmslos gefiel.
Den Start vergeigte ich leider, da meine Can-Am diesmal ungewöhnlich lange brauchte das Zündsignal an die Brennräume zu senden. Als Vorletzter schlidderte ich in die erste Kurve.
An sich aber nicht weiter wild, ich hatte eh vor dieses Mal mit einer etwas anderen Strategie an die Sache ranzugehen. Denn grade zu Anfang der Rennen quälen mich ja schon immer fiese Krämpfe in den Unterarmen, welche erst nach ca. 30 bis 45 Minuten Fahrzeit besser werden. Also versuchte ich vorerst etwas Tempo rauszunehmen und deutlich Kräfteschonender zu fahren. Und siehe da, Schmerz- und Stressfrei die ersten Runden hinter mich gebracht. Wünschenswert wäre in dieser Rennserie ein vorheriger Trainingslauf, um diesem Phänomen entgegen zu wirken. So musste ich halt auf diese Art für mich herausfinden, wie ich dieser Anfangstortur begegnen könnte. Aber da ich ja nun ordentlich aufgewärmt war, konnte ich zu meiner gewohnten Höchstform im zweiten Drittel der Renndistanz aufdrehen. Und da gelang es mir wieder ordentlich Meter gut machen. Erfreulicher Weise hatte ich mich dieses Mal nicht mit dem Set-up des Fahrwerks vertan, und die Dämpfer verrichteten zuverlässig ihren Dienst.
Ein Mitstreiter, welcher seine Renndistanz von 1,5 Stunden schon absolviert hatte, zeigte mir vom Streckenrand aus, dass ich auf Position 6 lag. Na nu aber Ballett, wenn ich noch einen Pokal abstauben will!!
Denn es waren nur noch 45 Minuten zu fahren, und ich wurde langsam nervös, denn ich hatte meinen „Suzuki Erzfeind“ noch gar nicht überholt. Hatte ich mich etwa mit meiner Anfangsstrategie angemeiert? Erleichtert konnte ich ihn aber wenig später auf einem weiteren Streckenabschnitt erspähen. Noch mal einen ordentlichen Scheit ins Feuer gelegt, und eine halbe Runde später war ich endlich an ihm dran. Dies blieb ihm natürlich nicht unbemerkt, und er wehrte sich vehement von mir überholt zu werden. Über eineinhalb Runden lieferten wir uns einen harten Kampf; Auf dem Motocross-Anteil konnte ich ihn dann schließlich durch eine gehörige Portion mehr Wahnsinn überholen. Über die nächsten zwei Runden konnte ich dann genügend Abstand zu ihm gewinnen und das Rennen gemütlich als Fünfter nach Hause fahren.



Bericht: Sven Sabatzky 01.07.2014