Bikers-Corner Racingteam

Stoppelcross in Neubuckow/ Spriehusen 06.09.2014

Die Jungs und Mädels von „Quad-Bike-More“ riefen, beflügelt von dem positiven Feedback der Erstveranstaltung im März diesen Jahres, erneut ein von ihnen organisiertes Stoppelcross-Rennen aus.
Dieses Mal sollten die vernachlässigten Rennwilligen im hohen Norden mit ordentlich Dreck unter ihren Stollenrädern versorgt werden.
Für mich hieß es mit knapp 300 km eine etwas weitere Anreise als gewohnt. Doch zum Glück hatte ich den Freitag vor dem Renntag noch Resturlaub, und somit eine entspannte Anfahrt und genügend Zeit zum Aufbauen des Übernachtungsquartiers.
Am nächsten morgen wurde es dann etwas stressiger, denn die Zeit für Anmeldung, technische Abnahme und Transponderausgabe war knapp bemessen, bis es endlich losging, den knapp 5km langen Rundkurs einzuweihen.

Eingeteilt wurden die einzelnen Klassen wie folgt:

09:00-10:00 1 Stundenrennen für Quads und ATV
10:00-11:00 1 Stundenrennen Rennen für Motorräder
10:30-11:30 30 min. Rennen für Kids
12:00-14:00 2 Stundenrennen für Quads und ATV
14:00-16:00 2 Stundenrennen für Motorräder

Wie gewohnt startete ich in der ATV-Klasse, natürlich sowohl das 1-Stunden, als auch das
2-Stunden Rennen.
Das über 90 Köpfige Starterfeld war mir bis Dato, bis auf einige wenige Ausnahmen, völlig unbekannt. Daher konnte ich keine Prognosen abschließen wie das Rennen für mich ausgehen würde.
Die Zeit rückte näher, und es ging in die obligatorische Einführungsrunde für das erste einstündige Rennen. Böse Überraschungen blieben aus, da ich am Vorabend den Kurs einmal komplett abgelaufen war um mir einen Überblick über die Gegebenheiten zu verschaffen. Schwierige Stellen entpuppten sich als einfacher zu überwinden als vermutet, und insgesamt hatte der Kurs eher einen schnellen und leicht zu befahrenden Charakter.
Einzige Neuerung für mich war dann das Startprozedere. Denn gestartet wurde im Le-Mans Verfahren.
Zuerst die Sportquads, und mit 30 Sekunden Verzögerung konnten die ATV Fahrer zu ihren Fahrzeugen hechten.
Ich erreichte als erster meine Can-Am, welche auch willig das Benzin-Luftgemisch zündete.
Sofort hart am Gas in die erste Kurve schliddern, der Kurs war ja noch glatt und kein stabilisierender Anleger war in der Kurve ausgefahren. Und meine dicke Renegade schob ordentlich über alle vier Räder zum Kurvenäußeren. In kontrollierten Drifts flog ich durch die ersten Kurven und hing auf den Graden voll am Daumenhebel. Schließlich hieß es ja grade bei der kurzen Renndistanz Tempo halten und die Verfolger auf Abstand halten. Apropos Verfolger…wo waren sie denn?? Hmm, keiner zu sehen. Gut, wird wohl ein einsames Rennen. Und damit mir nicht langweilig wurde, legte ich mich halt mit den Sportquads an, auf welche ich nach und nach auflief. Leider merkte man vielen Teilnehmern ihre wenige, oder nicht vorhandene Sporterfahrung an, denn oft fuhren sie grausame, teils undurchsichtige Linien; beachteten kaum überholungswillige, schnellere Fahrer. Zwar etwas ärgerlich, weil Überholungsvorgänge so unnötig Zeit kosteten, aber auch egal, denn ich fuhr ein ungefährdetes Rennen.
So hakte ich das erste Race als Trainingslauf für das zweite Rennen ab, freute mich aber trotzdem über meinen ersten Sieg meiner Rennfahrer-Karriere.

Nach nur einer Stunde Pause stand Rennen Nr. Zwei an.
Schon in der Pause merkte ich, dass meine körperliche Konstitution, bedingt durch eine leichte gesundheitliche Beeinträchtigung nicht mehr die beste war.
Und zu allem Überfluss trat zum 2-Stundenrennen ein frischer Fahrer an, welcher den ersten Turn nicht mitgefahren war.
So glitt er natürlich Engelsgleich, auf sein Fahrzeug, während ich mich eher wie ein betrunkener Albatros auf mein ATV zubewegte. Die Erschöpfung vom ersten Rennen und meine Krankheit lagen mir in den Knochen. Nur wenige Sekunden auseinander schnellten wir hintereinander in die erste Kurve. Doch leider konnte ich das Tempo des Führenden nur bis ca. Hälfte der Strecke mithalten. Wir liefen auf einen langsamen Quadfahrer auf, und während mein Vordermann diesen noch auf der kurzen Graden überholen konnte, hing ich in der Kurve hinter der schleichenden, sich gefühlt 8m breit machenden Quadfahrerin fest, bis ich nach einer halben Ewigkeit endlich an ihr vorbei kam. Mein Konkurrent war bis dahin schon längst über alle Berge. Ich beschloss etwas Geschwindigkeit herauszunehmen, und mir meine Kräfte einzuteilen, in der Hoffnung dass dem Führenden die Luft ausgeht und ich ihn mit der Zeit einholen konnte. Doch leider hielt Der sich nicht an meinen ausgeklügelten Plan, sondern fuhr weiter in einem Affenzahn seine Führung aus. So dauerte es auch nicht lange, bis ich ihn komplett aus dem Auge verloren hatte. Erst so eine halbe Stunde vor Ende der Renndistanz erblickte ich ihn immer wieder einmal auf ein und dem selben Streckenabschnitt, konnte den Abstand aber nicht mehr aufholen. Mit einer leichten Enttäuschung fuhr ich aber auch hier einen ungefährdeten 2. Platz ins Ziel.
Schade, wenn ich komplett gesund gewesen wäre, hätte ich bestimmt weiter dran bleiben können und hätte die Sensation von zwei ersten Plätzen komplett machen können.
Aber gut, dass ist Jammern auf hohem Niveau!
Letztendlich bin ich natürlich mit dem Ergebnis Top zufrieden!

Sven Sabatzky